Bericht zur Tour
Autor
Thabea Frei
Erstellt am
20.06.2017 19:58
Letzte Änderung
20.06.2017 19:58
Tourenbericht

Am Freitag starteten wir gegen 6 Uhr an drei verschiedenen Orten mit drei verschiedenen Autos. Wir staunten, dass wir das ganze Gepäck im Kofferraum unterbringen konnten. Das Wetter war traumhaft, gute Laune, perfekter Start. Beim San Bernardino überholten wir auf der Autobahn das St. Galler Auto. Gegen 10 Uhr kamen wir gemeinsam am Campingplatz Piccolo Paradiso in Avegno an. Trotz Pfingstwochenende trafen wir – vermutlich wegen der schlechten Wettervorhersage – einen halbleeren Campingplatz an und konnten gemütlich ein schönes Plätzli für uns aussuchen. Unsere Zelte waren grade fertig aufgebaut, als das dritte Auto eintraf.
Nachdem wir geluncht und Holz fürs Kochfeuer organisiert hatten, ging es endlich los zum Klettern nach Arcegno. Auf einem hohen Felsblock gewöhnten wir uns erst Mal an die Reibung des Felsens, bauten Abseilstände und übten Abseilen. Ein starker Wind verschaffte uns auf dem heissen Felsen angenehme Kühlung. Dann teilten wir uns in Gruppen auf und tasteten uns langsam an die ersten Routen heran – jede ihrem Niveau entsprechend. Langsam zog ein Gewitter herauf. Schnell fuhren wir zum Campingplatz zurück, wo wir unter staunenden Blicken der anderen Campinggäste zügig mit drei Plachen, drei aus dem Wald besorgten Holzstangen und Schnüren ein Camp über unserer Grillschale errichteten. Ein „Ohhh“ ging über den Campingplatz, als die Konstruktion stand.
Zum Znacht gab es leckere Honigmelone mit Rohschinken, gebratene Nudeln mit Gemüse gekocht über dem Feuer sowie Rüeblitorte. Der neidische Blick der vorbeilaufenden Campinggäste war uns sicher.

Samstag: Auch heute hat uns die Sonne begrüsst. Zum Frühstück gab es Bannock (indianisches Brot). Gestärkt fanden wir anschliessend ohne Umwege den Klettergarten Balladrum mit herrlicher Aussicht auf den Lago Maggiore. Jede nahm ihr Kletterziel in Angriff. Die Kletterneulinge erlernten die Klettergrundlagen und wagten sich sogar an ihren ersten Vorstieg am Fels, während die anderen an ihrer Klettertechnik feilten. Anschliessend erledigte eine Gruppe nach langer Suche nach einem Einkaufszentrum den Einkauf fürs ganze Wochenende, während die anderen sich in der Maggia und mit einem Glace eine Abkühlung gönnten, bevor sie sich ans Kochen eines griechischen Salates, einer asiatischen Nudelpfanne und eines leckeren Rhababertiramisus machten.
Mit wenigen Blessuren krochen wir am Abend zufrieden in unsere Schlafsäcke.

Ursprünglich war für Sonntag Regen vorhergesagt. Aber die Sonne lachte uns bereits wieder nach dem Zmorgen entgegen, so dass der Fels schnell trocknete. Die Tagesgruppe führte uns zu Fuss zum Speroni di Ponte Brolla, einem sehr beliebten Mehrseillängen- Anfängerkletterfelsen. Die Anfänger kletterten mit Thabea in einer Dreierseilschaft ihre erste Dreiseillängentour. Die Erfahrenen coachten in einer Zweierseilschaft die nicht so routinierten MSL-Kletterinnen, so dass jede etwas Neues lernen oder vertiefen konnte. Das anschliessende Abseilen in drei nebeneinanderliegen Routen machte Spass.
In Kleingruppen liefen wir mehr oder weniger direkt zum Campingplatz zurück und badeten gemeinsam in der Maggia. Anschliessend genossen wir Kaffee, Glace und/oder Apéro und zum Znacht gegrillte Wurst mit Grillgemüse und Salat sowie gegrillter Wassermelone zum Dessert. Der Tag endete mit einem gigantischem Gewitter und beginnendem Regen.

Montag: Nun war er also tatsächlich noch gekommen - der grosse Regen. Als wir am Morgen aufstanden, schüttete es wie aus Eimern und unser Ziel, dass Camp möglichst trockenen Fusses abzubauen, entwickelte sich zu einem schier unmöglichen Unterfangen. Also landete alles mehr oder weniger nass in unseren Autos. Doch die Laune liessen wir uns auch davon nicht verderben und fuhren auf in den nächsten Wald, um dort noch ein Waldmodul zu absolvieren. In Dreierteams eingeteilt, übten wir uns ein wenig in Knotenkunde, wir bauten eine Schaukel aus Seilen und lernten das Baumklettern (Selbstaufstieg und Abseilen an einem Seil, das wir über einen Ast geworfen hatten). Anschliessend fuhren wir in die nächste Pizzeria und liessen es uns nochmal so richtig gutgehen. Denn das hatten wir uns redlich verdient. Als es dann Zeit wurde Abschied zu nehmen, riss die Wolkendecke auf und das Tessin zeigte sich noch einmal von seiner schönsten Seite. Und wer weiss, vielleicht sieht man sich ja mal wieder...denn schliesslich heisst es ja: "man sieht sich immer zwei mal im Leben...".

Anke, Bea, Jessica, Katharina, Nicole, Sandra, Simone, Surat, Thabea