Traditionelles Juratrekking mit Aldo Abt (19. - 20.1.2019)
Am Samstagmorgen begrüssten wir uns (4 Frühaufsteher mit Hund: Aldo, Christian, Guido, Lisa mit Pablo) auf dem Perron in Weinfelden und starteten 6:06 Richtung Zürich. Dort erwarteten uns bereits Stefan und Pesche im Speisewagen nach Genf. Wir freuten uns über unser erstes oder auch zweites Frühstück. In Yverdon stiegen wir um Richtung Cossonay…Le Day…der ganze 4-stündige ÖV-Marathon endete in Les Charbonnières, einem netten kleinen Dörfli am Lac de Joux.
Im munzigen Lädeli gab es - nein nicht nochmals petit déjeuner - sondern Brot für unser Nachtessen. Irgendwie ist dort dann auch noch eine veritable Waadtländer Wurst in den Vorrat gelangt (Merci Pesche, tolle Idee!).
Traumhaft unser Aufstieg mit Tourenskis und Schneeschuhen aus dem Nebel in die strahlende Sonne auf dem jurassischen Balkon. Rund eine Stunde Fuss- und Skimarsch und ca 200 Höhenmeter später betraten wir fast unbemerkt französischen Boden. Nach einer weiteren Stunde Genuss pur erreichten wir unser Mittagsziel „La Boissaude“: Ein Ausflugsrestaurant mit lokalen Spezialitäten, direkt auf dem Grill im Restaurant zubereitet - das ist „savoir vivre“! Das Restaurant soll bis nach Paris seine treuen Fans haben…
Aldo’s perfektes Timing brachte uns anschliessend genau zum goldigen Sonnenuntergang mit vollem Alpenpanorama und Fast-Vollmondaufgang auf den Mont d’Or.
Der Genuss war allerdings befristet durch den kühlen Wind auf 1432m, sodass wir bald lossausten bzw -stapften, um die nahegelegene SAC Hütte Mont d’Or zu erreichen. Im gemütlichen kleinen Häuschen erwartete uns bereits der Hüttenwart - der einheimische Christian. Die Hütte schön geheizt und das Teewasser am Kochen - ein durchaus warmer Empfang. Das mitgebrachte Menue war auch bei den beiden anderen Gruppen, wen erstaunt es in dieser Gegend: Fondue! Dass bei unserem abgepackten Appenzeller Fertigfondue kein Weisswein beigefügt werden muss haben die Welschen und Franzosen allerdings nicht begreifen können… Dazu gab es für uns noch Pesche’s Waadtländer Saucisson und für Pablo eine Feinschmecker-Hundewurst.
Zugunsten des Umsatzes des Hüttenwartes haben wir seine Getränke degustiert, was auch die bilinguale Verständigung über die Grenzen hinaus gefördert hat.
Nach dem Frühstück trennten sich nach der zweiten gemeinsamen Besteigung des Mont d’Or die Wege der Schneeschuhläufer Lisa und Guido vom Rest der Teilnehmer. Sie machten eine weitere Tagesetappe mit Übernachtung in Les Fourgs FR
Wir Skifahrer reizten das 2-Stunden-Abo des Skigebietes Métabief aus, indem wir uns zum Ziel setzten, in dieser Zeit alle Bahnen und Pisten einmal zu befahren und am Schluss eine gute Ausgangsposition für die Rückkehr in die Schweiz zu haben.
Die Bahnen sind schätzungsweise aus den Sechzigerjahren des letzten Jahrhunderts und entsprechend wenig komfortabel. Auch das Restaurant hat uns mit seinen frösteligen Temperaturen und seinen rudimentären sanitären Anlagen nicht zum Bleiben verleitet. Aldo hat ein ausgedientes Bahntrassee ausfindig gemacht, das uns nach einer rund einstündigen Langlaufübung mit abnehmender Schneemenge nach Vallorbe führte, wo das Bahnhofsbuffet unsere Ansprüche voll befriedigt hat. Entspannt vom langen Zugfahren erreichten wir am frühen Abend wieder die Ostschweiz.
Danke lieber Aldo für die Organisation und Dein einzigartiges Gespür für Gelände, Schnee und Gastronomie!
Lisa und Christian